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Basler Botanische Gesellschaft
Botanisches Kolloquium | Do. 16. Dezember 2021 18.15 | Öffentlich
Botanisches Kolloquium | Do. 16. Dezember 2021 18.15 | Öffentlich
200 Jahre Tentamen Floræ Basileensis von C. F. Hagenbach
| Dr. Heinz Schneider, Kurator des Botanischen Gartens der Universität Basel (bis 2021): «Inhalt und Aufbau von Hagenbachs Flora»
und
Dr. Jurriaan M. de Vos, Leitender Kurator der Herbarien Basel, Universität Basel: «Hagenbachs Flora im historischen Kontext», Universität Basel, Departement Umweltwissenschaften
Carl Friedrich Hagenbach (1771–1849) | Biografisches |
Die Familie Hagenbach, ursprünglich Tuchmacher und Goldschmiede, sind ein alteingesessenes Basler Ratsgeschlecht, das etliche an der Universität tätige Gelehrte hervorbrachte. C.F. Hagenbach studierte Medizin in Strassburg, Erlangen und Göttingen. 1795 promovierte er zum Dr. med. und eröffnete eine Arztpraxis und Apotheke in Basel. 1798 wurde er Professor für Anatomie an der Universität Basel, 1801 als Nachfolger von Werner de Lachenal Professor für Anatomie und Botanik, eine Position, die er 1808 zu Gunsten der Professur für theoretische Medizin aufgab. 1818 wurde er auf sein Gesuch hin von der Professur entlassen. In jüngeren Jahren war C.F. Hagenbach Mitglied der aufklärerisch gesinnten Helvetischen Gesellschaft. Der Botanik blieb er zeitlebens
leidenschaftlich verbunden. Foto Beat Ernst Basel
Carl Friedrich Hagenbach (1771–1849) | Hagenbachia |
Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck, Professor für Naturgeschichte und Botanik an der Universität Bonn, benannte 1823 in einem Beitrag zur Flora Brasiliens eine Liliaceae (heute Asparagaceae) nach C.F. Hagenbach. Zur Gattung Hagenbachia gehören heute sechs mehrjährige, krautige Arten aus Südamerika. In den nach Persönlichkeiten benannten Pflanzen widerspiegelt sich das Who is Who der Botanik vergangener Epochen. Neben Hagenbach wurden auch andere bedeutende Basler Botaniker geehrt, indem Pflanzengattungen ihren Namen erhielten. Die pantropische Gattung Bauhinia ist nach den Brüdern Bauhin, Caspar (1560–1624) und Johann (1541–1613) benannt, und die südwestafrikanische Lachenalia heisst nach Werner de Lachenal (1736–1800). Die Pflanzengattungen Miegia, Staehelina und Zwingera wurden ebenfalls nach Basler Botanikern benannt.
| Foto Beat Ernst Basel
Carl Friedrich Hagenbach (1771–1849) | Flora von Basel |
Unsterblich machte sich C.F. Hagenbach mit seiner Basler Flora. Diese erschien 1821 (1.Bd.), 1834 (2. Bd.), 1843 (Supplementum), und 1847 (Nachtrag): Tentamen Floræ Basileensis: Exhibens plantas phanerogamas sponte nascentes secundum systema sexuale digestas adjectis Caspari Bauhini synonymis ope horti ejus sicci comprobatis (dt.: Versuch einer Flora von Basel: mit Phanerogamen-Pflanzen, die spontan wachsen, angeordnet nach dem Sexualsystem, hinzugefügt die Synonyme des Caspar Bauhin, überprüft mit Hilfe von dessen getrocknetem Garten). Hagenbach schuf damit ein hervorragendes Werk, welches das Vorkommen von Pflanzenarten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Region Basel sorgfältig dokumentierte. Diese Flora ist weitgehend nach dem Linnéschen Sexualsystem gegliedert und nimmt Bezug auf die von Bauhin in seiner Basler Flora (1622) verwendeten Namen (Polynome). Dadurch vermittelt Hagenbachs Flora zwischen den Anfängen der neuzeitlichen
Botanik und der wissenschaftlichen Pflanzensystematik, wie sie sich nach Linné entwickelte.
Foto Beat Ernst Basel
Titel 200 Jahre Tentamen Floræ Basileensis von C. F. Hagenbach
Referierende Dr. Heinz Schneider, Kurator des Botanischen Gartens der Universität Basel (bis 2021): «Inhalt und Aufbau von Hagenbachs Flora»
und
Dr. Jurriaan M. de Vos, Leitender Kurator der Herbarien Basel, Universität Basel: «Hagenbachs Flora im historischen Kontext», Universität Basel, Departement Umweltwissenschaften
Termin Do. 16. Dezember 2021 18.15 Uhr, Hörsaal, im EG des Botanischen Instituts der Universität Basel, Schönbeinstrasse 6, 4056 Basel (beim Spalentor)
Beschreibung Vor genau 200 Jahren, 1821, publizierte Carl Friedrich
Hagenbach, Professor für Botanik und Anatomie in Basel, den ersten Band seiner Basler Flora. Das Werk dokumentiert das Vorkommen von Pflanzenarten in der ersten Hälfte des 19. Jh. in der Region Basel sehr sorgfältig. Hagenbachs Flora nimmt Bezug auf die von Caspar Bauhin in seiner Basler Flora von 1622 verwendeten Namen (Polynome), ist jedoch nach dem Sexualsystem von Linné gegliedert und verwendet dessen Binome. Hagenbachs Flora vermittelt also zwischen den Anfängen der neuzeitlichen Botanik und der wissenschaftlichen Pflanzensystematik wie sie sich nach Linné entwickelte. Als Lokalflora war sie wegweisend und ist als Dokument des Florenwandels in der Region Basel von bleibender Bedeutung.
Zusatzinfo Live Teilnahme via Zoom möglich. Zugangsdaten finden Sie hier.
Die Abendkolloquien werden gefilmt und können einige Tage später auf dem Youtube-Kanal nachgesehen werden(Link).
Allgemeines Vortrag mit allgemein verständlichem Inhalt Organisation und Durchführung gemeinsam mit dem Botanischen Institut der Universität Basel Freier Eintritt Herbstsemester 2021 «Ökologie und Vegetation der Erde»