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Basler Botanische Gesellschaft

Stellungnahme des Vorstandes


Hafenbecken 3 und Gateway Basel Nord
auf dem Eisenbahngelände im Norden Basels

Stellungnahme
z. H. der Mitglieder der Basler Botanischen Gesellschaft und der Öffentlichkeit

 
Zurzeit wird erneut über die wirtschaftliche Nutzung des Eisenbahngeländes in Basel Nord zwischen Wiese und Weil am Rhein debattiert. Dabei handelt es sich um ein wertvolles Naturschutzgebiet und einen Bestandteil des nationalen Trockenwiesen- und Weiden-Inventars (TWW) ist. Konkret geht es um den Bau eines Containerareals und den Bau eines dritten Hafenbeckens. Mit dem Projekt würde das Areal grossflächig zerstört, gleichwertige Ersatzmassnahmen existieren bisher nicht.

Dem Vorstand der Basler Botanischen Gesellschaft ist es ein grosses Anliegen, speziell aus botanischer Sicht auf die Schutzwürdigkeit und Einzigartigkeit dieses Gebiets hinzuweisen.
 
Bereits im Jahr 2003 ist in den «Monographien der Entomologischen Gesellschaft Basel» eine Arbeit mit dem Titel «Fauna und Flora auf dem Eisenbahngelände im Norden Basels» erschienen. Diese Arbeit wurde zum damaligen Zeitpunkt herausgegeben, weil schon damals verschiedene Entwicklungsvorstellungen für das aus Sicht der Biodiversität wichtige Gebiet im Raum standen. So hatte sich die Regierung des Kantons Basel-Stadt schon mit der Errichtung einer befristeten provisorischen Erweiterung der Autobahnzollanlage Basel/Weil einver­standen erklärt. Einen wichtigen Teil in der genannten Arbeit nimmt das Kapitel über die Vegetation und Flora der Gefässpflanzen ein, das von unserem Vorstandsmitglied Thomas Brodtbeck und von unseren Mitgliedern Stefan Birrer und Ulrich Kienzle verfasst worden ist.

 
 

Foto: Pro Natura Basel, Frank Maike
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dem aktuell zur Debatte stehende Projekt Gateway Basel Nord und Hafenbecken 3 würde ein wesentlicher Teil des wertvollen Naturschutzgebietes zum Opfer fallen.
Was auf dem Spiel steht, ist ein überregional wichtiger Wanderkorridor für Pflanzen und Tiere und ein einmaliges Lebensraum-Mosaik von Trocken- und Pionierstandorten mit 35 Pflanzengesellschaften und über 530 Gefässpflanzenarten, hauptsächlich Vertreter der ehemaligen Rheinaue und der ehemaligen Wiesenmündung. Rund 10 % dieser Farn- und Blütenpflanzen sind national als mindestens «verletzlich» eingestuft, für den Kanton Basel-Stadt mit rund 1200 ansässigen Arten sind es deren 125.
 
Interessierte können weitere Informationen über den gefährdeten Lebensraum den untenstehenden PDF-Files aus der oben zitierten Publikation entnehmen.
 
16. März 2020
Vorstand der Basler Botanischen Gesellschaft BBG
 
 

Literatur
Daniel Burckhardt, Bruno Baur, Adelheid Studer (2003) Fauna und Flora auf dem Eisenbahngelände im Norden Basels. Monographien der Entomologischen Gesellschaft Bd. 1
Website für das Herunterladen der einzelnen Kapitel
Kapitel: Charakterisierung des Geländes
Kapitel: Farn- und Blütenpflanzen

 
 
 
Foto: Pro Natura Basel, Fabian Meyer
Foto: Pro Natura Basel, Fabian Meyer