Programm
Eine gute Stunde westlich von Genf findet sich eine Landschaft, die ihresgleichen sucht: «le pays des 1000 étangs», das Land der tausend Teiche, wird die Gegend im Departement Ain manchmal genannt. Und tausend mögen es wohl sein; schon ein Blick auf die Landkarte macht klar, dass hier Freunde von Wasser- und Sumpfpflanzen auf die Rechnung kommen.
Die Dombes haben Botaniker und Ornithologinnen schon seit je in ihren Bann gezogen. In Europa findet sich kaum eine Gegend, wo sich so viele Klein- und Kleinstgewässer aneinanderreihen. Wer sich auf die Suche nach den botanischen Kostbarkeiten macht, wird für seine Suche reich belohnt. Arten, die in der Schweiz sehr selten oder sogar ausgestorben sind, finden sich hier unweit der Grenze in einer faszinierenden Landschaft, so mysteriös und geschichtsträchtig, wie man sie heute kaum noch kennt. Ob man die Gegend la Dombes oder les Dombes nennt, darüber mag man sich streiten – sicher ist, dass die Teichlandschaft auf wasserundurchlässigem Geschiebelehm entstanden ist, der hier während den Eiszeiten abgelagert wurde.
Bereits im 15. Jahrhundert wurden die natürlichen Bodensenken zu Fischteichen umgewandelt. Die vielen Teiche boten zwar den Grundherren ein gutes Einkommen, sorgten aber auch dafür, dass sich hier viele Krankheiten ausbreiten konnten, insbesondere die Malaria. Deshalb wurde die Anzahl der Teiche reduziert, aber bis heute sind es immer noch tausend Karpfenteiche, die insgesamt eine Fläche von rund 100 km² bedecken. Da die Dynamik auch heute immer noch sehr gross ist, lässt sich eine Exkursion in die Dombes immer nur ganz kurzfristig planen – wo sich in einem Jahr Kleines Flohkraut (Pulicaria vulgaris) und Sternfrucht (Damsonium alisma) gegenseitig die Schau stehlen, findet man im Folgejahr nur einen intensiven Maisacker. So ist denn eine Exkursion in die Dombes auch immer etwas eine Glückssache und hängt vom meteorologischen Jahresverlauf, der Landwirtschaft, einer minutiösen Planung und nicht zuletzt eben von einer grossen Portion Glück ab. Wobei – enttäuscht wird man eigentlich nie!
Während unserer Exkursion wohnen wir mitten im Land der Tausend Teiche in einem malerischen, gemütlichen französischen Kleinstädtchen. Wir richten uns mit unserem Exkursionsangebot an alle BBGler und BBGlerinnen, welche sich für das Leben im und am Wasser interessieren, mehr über die Anpassungen von Pflanzen in Feuchtgebieten erfahren möchten und an all diejenige, die schon immer einmal das faszinierende Land der Dombes kennen lernen wollten. Besonders diejenigen, die gerne mal in der Schweiz ausgestorbene Arten sehen möchten, werden hier auf ihre Rechnung kommen. Da die Gegend topfeben ist, braucht es keine gute Konstitution, um an dieser Exkursion teilzunehmen.